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Annie, meine Annie...
(† 11.05.2012)
Die Sache der Tiere
steht für mich höher
als die Sorge,
mich lächerlich zu machen.
Sie ist unlösbar verknüpft
mit der Sache des Menschen,
und zwar in einem Maße,
dass jede Verbesserung in
unserer Beziehung zur Tierwelt
unfehlbar einen Fortschritt
auf dem Wege zum
menschlichen Glück
bedeuten muss!
Emile Zola
Online seit dem: 30.07.2003
in Tagen: 7764
Ausgewählter Beitrag
Schnappende Hannah...
Ein Beispiel für ein interessantes Tiergespräch im Juli diesen Jahres.
Hannah, Colliehündin, ca. 6 Jahre alt
Hannah ist eine
ehemalige Zuchthündin, die sehr ängstlich war, nichts und niemanden
kannte und lange Zeit brauchte, um in ein halbwegs normales Leben zu
finden. Ihre Pflegemama Isabelle hat sie behalten, da eine gute
Vermittlung lange nicht möglich war und natürlich auch, weil ihr Hannah
sehr ans Herz gewachsen war. Sie leben nun 5 Jahre zusammen, mit 3
weiteren ausrangierten Zuchthündinnen und 3 (mittlerweile größeren)
Kindern und einer Oma, die seit einiger Zeit mit im Haus wohnt.
Die
Besitzerin von Hannah möchte gern wissen, warum die Hündin immer
schnappt, wenn es während ihrer Abwesenheit klingelt und eines der
Kinder oder die Oma die Tür öffnen wollen. Falls es Unsicherheit ist
(was bei Hannahs Vorgeschichte durchaus möglich wäre), möchte sie
wissen, wie sie ihr die entsprechende Sicherheit geben kann.
Außerdem möchte Isabell wissen, ob Hannah mit ihrem Leben zufrieden ist.
Hallo Hannah, deine Mama Isabelle hat ein paar Fragen an dich, würdest du sie mir gern beantworten?
- Ja, natürlich. Macht sie sich Sorgen?
Isabelle
möchte, dass es dir gut geht und dass du glücklich bist. Deshalb möchte
sie wissen, warum du nach der Oma und den Kindern schnappst, wenn es an
der Tür klingelt und sie selbst nicht zu Hause ist.
- Das ist
unsere Regel! Wir dürfen niemanden in die Wohnung lassen! Ich versuche
dafür zu sorgen, dass es niemand tut. Ich will niemandem weh tun!
Das weiß ich, Hannah. Ich glaube, diese Regel wurde vor längerer Zeit aufgestellt, bestimmt als die Kinder noch kleiner waren.
- Das ist schon immer so. Wir dürfen niemanden in die Wohnung lassen, wenn wir alleine sind.
Okay
Hannah, die Kinder sind jetzt alt genug, um selbst zu entscheiden, wen
sie rein lassen wollen und wen nicht. Verstehst du das?
- Aber das ist doch meine Aufgabe! Ist das nicht meine Aufgabe?
Nein,
es ist nicht MEHR deine Aufgabe. Du hast das ganz prima gemacht Hannah.
Aber jetzt sind alle erwachsen genug, das selbst zu entscheiden. Wer an
die Tür geht, entscheidet das selbst. Du kannst dich zurückziehen auf
deinen Lieblingsplatz, oder einfach alles beobachten, aber du musst
nichts mehr tun, okay?
- Gut
Und die Oma ist ja auch da und die ist auch erwachsen.
- Die Oma ist auch ein Kind.
Aha. Aber dann ein großes Kind, sie kann auch alleine entscheiden. Okay?
- Ja, gut.
Isabelle
möchte auch wissen, ob du zufrieden bist mit deinem Leben oder ob du
vielleicht doch mit Menschen zusammen sein möchtest, die mehr Zeit für
dich haben.
- Aber sie braucht doch meine Unterstützung!!
Verstehe Hannah, worin unterstützt du sie denn zum Beispiel?
- Ruhig zu werden. Ihre Gedanken zu kontrollieren. Und nicht aus der Fassung zu geraten.
Ich verstehe. Das ist ja prima. Und Isabelle hat dich auch wirklich sehr lieb, deshalb möchte sie, dass es dir super gut geht.
- Ja, das möchte sie für alle! Dafür strengt sie sich sehr an!
Ja, und du unterstützt sie dabei, ja?
-
Ja! Ich brauche nicht mehr Zeit. Ich liebe meine Menschen. Und ich habe
meine Aufgabe hier. Ich hab noch nie überlegt, woanders zu sein.
Das ist sehr schön Hannah. Das werde ich so an deine Familie weitergeben.
DANKE schön!
- Bitte sehr.
Im
Nachgespräch berichtet mir Isabelle, dass Hannah diesen Satz "Lasst
niemanden rein, wenn ich nicht da bin!" hunderte Male gehört hatte. Die
Familie wohnte vorher in einem Haus, dessen Vermieterin wohl immer die
Zeit ihrer Abwesenheit nutzte, um bei den Kindern zu klingeln und sich
unter einem Vorwand Zutritt zur Wohnung zu verschaffen. Deshalb und
natürlich auch aus Sicherheitsgründen, hatte Isabelle diese Regelung
getroffen und immer wiederholt, wenn sie mal abwesend war.
Auch sagte
mir Isabelle, dass sie sich immer sehr zurückgehalten hat, wenn es mal
Ärger mit den Kindern gab, weil Schimpfen und laut Werden für Hannah
immer eine Katastrophe bedeuteten.
Zur weiteren Erklärung: Die Oma (Mutter der Besitzerin), die jetzt mit im Haus lebt, ist an Demenz erkrankt.
Betty 23.09.2014, 12.55
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